Das Loch im Zaun
Im Kreißsaal
Schmerz und Träne
Atemübungen schon vergessen
Dann wenn es darauf ankommt
niemand ist schuld daran
Der Zaun war geboren
So wuchs ich mit Millionen vor und nach mir
Und nebenan auf
Versuchte Kind zu sein
Was solang gelang
wie der Weihnachtsbaum leuchtete
Pubertät und Geschlecht
All die Umwege
Immer weiter von Zäunen umgeben
Die Ansicht, selbst die Träume ohne eigenes Land
Man musste fragen
Immer fragen
Und dann warten
Immer warten
Die einen sagten Angst
Die anderen Pflicht
Gefäße mit Löchern waren wertlos
Die Gießkanne vergaß man
Die Blumen auf den Balkonen verschwanden
Die Zäune blieben
Angst und Pflicht waren die Werkzeuge
Der Vorschlaghammer der in meine Seele drang
Hatten alle in ihren kleinen Händen
Mutter, Vater und Zaun .
Dann hatte ich es selbst in den kleinen Händen
Die winzigen Körper unserer Kinder
So gänzlich zahnlos in ihrem allerersten
Schrei
nach Liebe.
Nach zahnlos, zaunlos immer Richtung Zaun
Versuchte ich dann in ergrauter Jugend
Zu entdecken was ich im außen nie sah
Ging zuallererst aus dem Haus
Überquerte Straßen
über Rot
Dann kam der Matsch
Die Weiden und der ganze Kram
Es roch so fremd und wie Flügel
Am Himmel wie sie ohne Verkehr atmen.
dann fiel ich in ein tiefes Loch was zwischen hohen Wiesen und niedlich
plätschernden Bächen so gänzlich mich verschwinden ließ
Da lag jemand der aus dem Zaunland kam
In einem unbenannten Loch
War es ein unbekanntes Land
Ein Umweg
Oder eben nur ein Loch in dem ich verschwand
Die Schulzeit kam hoch
Wer kam überhaupt auf die Idee
Liebe und Angst
Auf einen Stuhl zu setzen
Wie konnte man nur die Gießkanne vergessen
Kam die Idee doch vom Regen
Und nicht aus einer Absicht
Das Loch war tief
Mir tat nichts weh
Nur die aufsteigenden Gedanken
Schmerz und Träne
Der fehlende Entschluss
Ob ich nicht dem Einfall der fehlenden Zäune
um das Loch herum, die Schuld gab
Die ganze Schuld .
Jan DEICHNER
9.1.2016